Diese Essaysammlung untersucht, wie Erinnerungen an gesellschaftliche, politische und militärische Konflikte durch die europäische Geschichtsschreibung, Kultur und Medien des 20. und 21. Jahrhunderts vermittelt wurden und welche vielfältigen Darstellungen oder Konstruktionen von Konflikten sich daraus entwickelten. Der Band umfasst Weltkriege, nationale Konflikte, zivile Proteste und Terrorakte von 1914 bis 2009 und untersucht Konfliktkonstruktionen in mehreren nationalen Kontexten, darunter Ost-West-Deutschland nach der Wiedervereinigung, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Großbritannien und der Iran. Einzelne Essays untersuchen die Rollen von Agenten und Mediatoren der Erinnerung – von Demonstranten, Soldaten, Polizisten und Sportfunktionären bis hin zu Historikern, Journalisten, Schriftstellern und Bloggern. Dabei erforschen sie die komplexe Interaktion zwischen staatlich sanktionierten Erinnerungen, politischen Erinnerungen und persönlichen Erinnerungen. Art und Einfluss verschiedener Träger der Erinnerung werden ebenfalls diskutiert, wie etwa historische Erzählungen, Gedenkzeremonien, Denkmäler, Literatur, Filme, die neuen Medien des World Wide Web und Mobiltelefone sowie visuelle Darstellungen wie Graphic Novels und Fotografien. Die Beiträge zu diesem Band sind um drei Hauptthemen herum organisiert: öffentliche und private Diskurse über Erinnerung, Gegenerinnerungen und Gedenkpraktiken. Sie führen einen lebendigen und lehrreichen Dialog über zeitgenössische Prozesse der Darstellung und Konstruktion von Konflikten.